10.11.1938 „Pogromnacht“

Wie in allen deutschen Städten und Gemeinden, kam es auch in Bingen zu antijüdischen Ausschreitungen. In der Nacht zum 10. November 1938 drangen mehrfach Unbekannte in die Synagoge in der Rochusstraße ein und setzten sie in Brand. Die Inneneinrichtung wurde völlig zerstört, Kultgegenstände auf die Straße geworfen und der Eingangsbereich demoliert.

Die Synagoge in der Amtsstraße blieb, aufgrund ihrer Lage in der Innenstadt von der Brandmarkung verschont, jedoch wurde der Innenraum völlig verwüstet.

Diese von den Nationalsozialisten gelenkten Gewaltaktionen führten in Bingen auch zur Zerstörung und Plünderung jüdischer Geschäfte und Wohnungen. Die daraus resultierende Auswanderung endet 1942 mit der Deportation der letzten verbliebenen Juden aus Bingen.

Eine große Anzahl von Stolpersteinen erinnern an das Schicksal der Binger Juden, die verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizidgetrieben wurden.