Zeitzeugen berichten

Über das Zusammenleben der Binger mit den Juden Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es einige authentische Berichte. Diese zeigen das harmonische Verhältnis mit den Juden bis dieses durch den aufkommenden Antisemitismus zerstört wurde.

Mathilde Mayer

Bild: AKJB

Das jüdische Leben in Bingen wird durch ein ungewöhnliches Zeitdokument wieder lebendig.

Die 1897 in Bingen geborene und 1937 in die USA emigrierte Jüdin Mathilde Mayer hat ihre Lebenserinnerungen in Bingen sehr ausführlich beschrieben. Ihre Enkelin Ellen Kann Pine, die in Kontakt mit dem Arbeitskreis Jüdisches Bingen (AKJB) steht, hat diese Aufzeichnungen ihrer Großmutter kommentiert. Beate Goetz hat den Text übersetzt.

Der AKJB hat dieses eindrucksvolle Dokument „Die alte und die neue Welt – Erinnerungen meines Lebens“ in der Publikationsserie Band 6 veröffentlicht.

Lesen sie mehr in diesem interessanten Büchlein:


Hans Natt

Bild: AKJB

Hans Natt, 1923 in Langenlonsheim geboren, war bis zu seinem Tode im Jahr 2004, der einzige in Bingen lebende authentische Zeuge der ehemaligen jüdischen Gemeinde und der furchtbaren Verfolgungszeit der Binger Juden.

Als jüdischer Schüler vom Binger Gymnasium vertrieben, hatte er mit seinen Eltern die Heimat verlassen müssen: 30 Jahre Bolivien und 10 Jahre Israel waren sein Schicksalsweg.

Nach 40 Jahren im Ausland gelangte er dann wieder in Bingen.

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Heinrich Eduard Gümbel

Bild: Peter Schönfeld

Heinrich Eduard Gümbel wurde 1913 in Bingen in der Martinsgasse geboren.

Auf Bitten und Drängen seiner Familie und Freunde hat er als über 80 Jahre alt seine Erinnerungen an sein 18-Jährige Zeit in Bingen aufgezeichnet und sagt dort „An diesem Ort, mehr als überall sonst in der Welt, lächelte mir der Engel zu“. Er zeichnet dort eine ergreifende, schöne und versöhnliche Geschichte eines „Binger Bubs“ auf.

Er war einer der ersten, der 1950 seinen Weg aus der Emigration in London nach Bingen fand. Und als er dann über den Binger Marktplatz ging, rief einer der Marktfrauen der Nachbarin zu „Gucken Sie mal, da geht doch der junge Herr Gümbel“. Viele weitere Besuche und Treffen mit ehemaligen Klassenkameraden folgten.

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Karl-Heinz Trautmann

Bild: Karl-Heinz Trautmann

Karl-Heinz Trautmann schildert, wie er als 16-Jähriger die Pogromnacht 1938 in Bingen und Gensingen erlebte.

Das Foto zeigt rechts unten seinen jüdischen Klassenkamerden Kurt Koppel.

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Nomi Samter

Bild: AKJB

Nomi Samter geborene Anneliese Marx (*1919 in Bingerbrück) beschreibt die 30er-jahre in Bingen und ihre Zeit danach in Israel.

Sie nahm an dem Treffen „Wiedersehen in Bingen“ 1999 teil (siehe Foto).

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Schmarjahu (Siegfried) Marx

Bild: AKJB

Erinnerungen des Schmarjahu (Siegfried) Marx (geb.1918 in Münster-Sarmsheim), Vetter von Nomi Samter, beschreibt seine Zeit in Bingen und seine Zeit in Israel.

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Ruth Mayer

Bild: AKJB

Ruth Mayer (auf dem Foto in der Mitte, links Ilse Barker, rechts Doris Herzberg; alle drei in Bingen geboren) erzählt mit 80 Jahren ihre Familiengeschichte.

Sie stützt sich dabei auf die Erzählungen ihrer Eltern ab, denn mit 5 Jahren emigrierte sie nach England.

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Josef Kühn

Ein weiterer Zeitzeuge, der Nichtjude Josef Kühn (*1906) erinnert sich an die Zeit der 1920er-Jahre, als die Juden in der Metzgerei seines Vaters in der Schmittstraße 65 zum Einkaufen kamen und freundschaftliche Beziehungen zu den jüdischen Viehhändlern bestand.

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Siehe auch Zeitzeugen-Befragung durch die Schülerin Dina Wiegers: